27.05.2008

Nach einem kurzen Frühstück, fahren wir früh zum Immigration Embassy um für Liz eine Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis zu beantragen. Wir sind um 8:15 Uhr dort, wohl wissend, dass es offiziell erst um 8:30 Uhr auf macht. Aber vielleicht haben wir ja Glück und kommen so als erste dran. Das Tor ist schon offen, also laufen wir einfach rein. Ein Fehler, wie wir schnell erkennen. Ein großer, uniformierter Mann sagt uns, dass sie erst um 8:30 Uhr öffnen. Wir möchten doch bitte draußen warten.8:28 Uhr, versuchen wir es erneut…laufen durch das immer noch halb geöffnete Tor und wieder gibt es einen Anschiss. Diesmal allerdings nicht, wegen der Uhrzeit, sondern weil wir durch den „Autoeingang“ rein sind (das Tor eben).Wir müssen wieder raus und 1,5 Meter weiter Links durch eine Türe im Tor gehen die der freundliche Mann nun öffnet. Liz braucht dazu unendlich viele Papiere – viele hat sie, das Führungszeugnis allerdings nur auf Deutsch. Also müssen wir versuchen das irgendwo „offiziell“ übersetzten zu lassen. Nach 1,5 Stunden warten, ist es vollbracht und wir fahren zurück. Neuer Versuch…es dauert einige Zeit und sie kommt wieder raus – schaut allerdings nicht so glücklich! Jetzt fehlen keine Papiere, sondern Geld. Es kostet viel mehr als Liz ursprünglich angenommen hat. Also Bank suchen, Geld holen und auf ein Neues. Ich warte mit einem Freund von Liz draußen und amüsiere mich mit ihm köstlich, über den Wachmann, der alle die durch das große Tor wollen wieder raus schickt J Liz kommt endlich mit einem Stück Papier heraus und sagt uns, dass dies der Pfand für ihren Pass ist und sie in 2-3 Wochen dann vermutlich ihr Visum holen könnte. Ich bin gespannt J
Mit totaler Verspätung machen wir uns gegen 13:30 Uhr auf den Weg nach Hohoe. Die Fahrt aus Accra heraus ist für mich total interessant. Ich wusste zwar, dass hier viel auf der Straße vom Kopf herunter verkauft wird, aber man kann hier die witzigsten Sachen kaufen. An jeder Ampel stehen Leute mit den verschiedensten Sachen auf dem Kopf. Von Getränken, über Lebensmittel, Wattestäbchen, Zahnbürsten, Fingernagelsets, WC-Papier, Socken, Hosen und Schmuck bekommt man hier alles direkt ans Auto. Es sind ca. 4 Stunden zu fahren und bei 35°C – 39°C bin ich froh, dass Liz mit ihrem Auto gekommen ist und wir nicht mit einem öffentlichen Bus fahren müssen. Nach der Hälfte, machen wir eine Pause. Alex, der Freund von Liz, begleitet uns und besteht darauf, dass wir die kommende Brücke zusammen zu Fuß überqueren. Es ist wohl die größte Brücke in Ghana. Sie geht über den Voltasee. Um ihm eine Freude zu machen, begleite ich ihn zu Fuß über die Brücke und mache tolle Fotos. Nach 2 weiteren Stunden erreichen wir pünktlich zum Anbruch der Dunkelheit Hohoe. Liz bringt mich direkt zur Gastfamilie. Sie begrüßen mich herzlich und zeigen mir ihr Haus. Ich lege meine Sachen auf und spanne als erstes mein Mosquitonetz. Anschließend führen sie mich in ihr „Wohnzimmer“ und meine Gastmum bringt mir mein Essen. Sie stellt es ab und verlässt den Raum. Ganz alleine und völlig überfordert mit all den neuen Eindrücken hier schießen mir die Tränen in die Augen. „Was für eine doofe Idee – 3 Monate Afrika alleine!“ denke ich mir. Nach einigen Minuten habe ich mich wieder gefangen. Ich versuche mir nichts anmerken zu lassen, da ich nicht möchte, dass meine Gastfamilie denkt es liegt an ihr. Ich entschuldige mich kurz bei ihr, dass ich leider kein Fleisch esse. Seit dem ich weiß, dass hier (zumindest zu besonderen Anlässen, und Gäste können ein solcher sein) Katzen gegessen werden, habe ich beschlossen, hier vollständig auf Fleisch zu verzichten. Ich muss dringend auf die Toilette und frage Betty (Gastmum) vorsichtig, ob sie mir vielleicht zeigen könnte wie das hier funktioniert. Sie begleitet mich nach draußen und erklärt mir alles. Im Anschluss nehme ich noch eine „Dusche“. Immerhin ist ein „Badezimmer“ im Haus. Es ist ein Raum, der als Türe nur einen Vorhang hat, einfach viereckig, mit einem kleinen Fenster und einem kleinen Abfluss darunter. Betty bringt mir einen Eimer und eine Kelle zum schöpfen. Man gewöhnt sich erstaunlich schnell daran, dass es hier kein Wasser aus der Leitung gibt. Anschließend falle ich total k.o. ins Bett…

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