Mole Nationalpark

Montag, 27.09.2010
Wir stehen um kurz vor 6 auf. Mir geht es schon besser nur mein magen ist immer noch nicht wieder gut mit mir. Da wir eh erst nach der tour frühstück bekommen, beschließe ich einfach mal mit zu laufen und abzuwarten.Wieder bade ich mich bevor ich das haus verlasse im mückenschutz, habe natürlich eine robuste jeans. Noch ist es recht kalt, deshalb hab ich sogar lange ärmel. Schließlich haben die bisherig erworbenen stiche mich in der nacht genug geärgert und ich will keine neuen dazu haben.

Um 6:30 uhr ist treffpunkt und schon ganz kurz danach geht es auch schon in einer 5er gruppe plus unserem guide los. Er hat einen kompletten, kaki farbenen overall und gummistiefel in der gleichen farbe an. Zudem natürlich ein handy dabei und ein gewehr. Wir laufen ein stück, dann beleiben wir stehen, er stellt sich vor, wir stellen und kurz vor und bekommen im anschluß eine kurze verhaltenseinweisung. Schließlich sind wir hier in einem nationlapark ohne grenzen, die tiere sind nicht an menschen gewöhnt, werden weder mit futter noch mit medikamenten von den menschen unterstützt, lediglich ihr ursprünglicher lebensraum wird ihnen erhalten. Die tiere können den park also jederzeit verlassen. Sie haben jedoch gelernt, dass sie außerhalbgejagt werden und sind bisher immer recht schnell wieder zurück gekommen, erzählt uns der guide.

Leider waren auf der gestrigen tour weder vormittags noch nachmittags elefanten zu sehen, also macht er uns nicht so sonderlich viel hoffnung dass es heute klappt. Da gerade regenzeit ist, ist auch überall ausreichend wasser vorhanden, so dass man nicht wie in der trockenzeit an speziellen wasserstellen auf die tiere warten kann.

Wir machen uns also auf den weg. Es geht los auf einer rotsandigen „straße“, wir unterhalten uns leise und schauen alle gespannt in das grün zu unserer rechten und linken, ob wir etwas sehen. Wir biegen links ab und unser führer signalisiert uns leise zu sein und vorsichtig…

…unglaublich, da kommt langsam und gemächlich von links ein elefant über die straße gelaufen. Er schaut kurz in unsere richtung und geht dann gemächlich weiter. Er ist ca 50 meter von uns entfernt, scheint ganz friedlich, dennoch fängt mein herz an zu schlagen…immer schneller…

…da kommt auch schon der nächste…wir beobachten, gehockt den grauen koloss und der guide versucht die andere gruppe zu erreichen, dass hier elefanten sind, da diese nun zum 3. mal ihr glück versuchen. Wir sind mit beobachten und fotos schießen beschäftigt.

Nachdem gerade kein weiterer kommt, pirschen wir uns auf anweisung des guides noch etwas näher heran. Rechts im gebüsch sieht man immer noch ab und an ein teil der elefanten. Es ist wirklich faszinierend, da sie für ihre größe und ihr gewicht unglaublich leise sind. Wir beobachten noch eine weile, dann setzten sich die dickhäuter wieder in bewegung. Sie laufen den gleichen weg zurück, so habe wir noch mal die chance auf fotos. Sie verschwinden wieder links von der straße im gebüsch und weg sind die. Man hört noch kurz das ein oder andere knacken eines busches und dann kehr wieder ruhe ein.

Wir laufen die straße noch ein stück weiter und schlagen uns dann ebenfalls links ins gebüsch. Ich ziehe erst mal meine socken hoch und packe meine hose hinein, schaut zwar scheiße aus, aber die tiere werden sich kaum daran stören und ich will keine weiteren bisse oder stiche haben. Es ist toll die mehr oder weniger unberührte natur zu sehen. Dann kommt leider mal wieder eine müllhalde (recycling kennen die hier nicht) mit alten waschbecken und toiletten.

Wir laufen weiter und es ist wirklich faszinierend, ich weiß gar nicht wo ich zuerst hin schauen soll. Es liegt der duft von minze in der luft, da die hier überall wächst und wir sie quasi ständig mit unseren beinen streifen. Die sonne steigt immer weiter auf und es wird zunehmend wärmer. Nun sind wir an der siedlung der angestellten des parks angekommen. Hier leben die mitarbeiter mit ihren familien. In der nähe sehen wir warzenschweine. Die sind recht trollig anzuschauen, sie laufen oder besser gesagt krichen herum, da ihr kurzer hals ihnen es meist nicht erlaubt gemütlich vom boden zu fressen, kniehen sie mit den vorderläufen auf dem boden und schieben sich mit sen hinterläufen langsam vorwärts.

Es geht weiter und als nächstes sehen wir irgendetwas antilopen ähnliches. Ich bin mir nicht ganz sicher was es genau war. Die iere sind besonderst schreckhaft und als wir uns auf anweisung des führers nähern sucht die herde das weite.

Es ist wunderschön in dieser stille durch die natur zu laufen…da bleibt der führer wieder stehen, ich bin direkt hinter ihm, wir gehen in die hocke und versuchen zu sehen, was da für ein tier, in ca. 30 meter entfernung, vor uns steht. Kurz darauf hört man gelächter und auch wir müssen anfangen zu lachen. Das vermeintliche tier ist die andere gruppe, die von uns das gleiche dachten :-)

Wir laufen weiter durch minzfelder, eine leichte anhöhe hinauf bis wir schließlich am scheinbar höchsten punkt angekommen sind…wahnsinn dieser ausblick. Ich glaube auf den fotos kann man nur erahnen was wir da vor uns gesehen haben…grün soweit das auge reicht – einfach unberührte natur – einfach wunderschön. Wir bleiben eine weile dort und unser guide erzählt uns ein paar geschichten (die ich nicht so wirklich glauben will, aber gut)… elefanten sind die 2 schnellsten tiere der welt…außerdem sind sie normalerweise schwarz und gleichen sich der farbe ihrer umgebung an…so sprühen sie den roten sand über sich, wennsie sich in diesem bewegen oder zerkleinern blätter „duschen“ sich damit und sind dann grün…ich denke mir meinen teil und wir gehen langsam weiter.

Nun geht es nach unten zu einem salzbecken. In der regenzeit kann man dies fast nicht sehen, in der trockenzeit kommen die tiere hier her um das salz abzuschlecken. Leider sind keine tiere hier, zumindest keine die wir sehen wollen…mich sticht oder beißt irgendwas an der hand…komisch, mansieht gleich einen riten punkt als würde es bluten, aber es blutet nicht…lieber nicht weiter drüber nachdenken. Dummerweise fängt unser führer in diesem moment eine tsetse fliege, die die gefährliche schlafkrankheit übertragen kann und zeigt sie uns. Mich hat bestimmt was anderes gebissen ;-)

Ein stück weiter sehen wir noch mal eine ganze herde von diesen antilopen änlichen tieren. Zuvor waren es weibchen, nun haben wir das vergnügen mit den männchen. Nachdem die herde sich verzogen hat laufen wir noch in richtung von wasser, dasauf den ersten blick wie ein fluss durch das tal aussieht. Doch es ist ein see, der aktuell relativ viel wasser hat. In der trockenzeit trifft man hier etliche tiere, vor allem die elefanten an, die sich abkühlen und hier trinken.

Ein stück weiter, schwer zu sehen sind einige kleine affen zu sehen. Auch sie sind sehr scheu und machen sich schnell aus dem staub als sie uns sehen, nur ein pärchen – ein stück entfernt lässt sich (scheinbar gerade beim geschlechtsakt) nicht stören ;-)

Noch einmal eine anhöhe durch mannshohe minze hinauf und wir sind wieder am hotel. Der guide bedankt sich für unsere nette gruppe und bittet uns noch mit ins büro, da wir pro stunde für die führung noch bezahlen müssen.

Es ist mittlerweile, obwohl es erst kurz vor neun ist unglaublich heiß und ich brauche dringend was zu trinken. Wr machen und also auf ins zimmer, schnell etwas trinken aus den turnschuhen raus und dann zum frühstück. Danach noch wenig chillen und quatschen…dannrufen die betten nach einem kurzen schläfchen…

…okay, scheinbar bin ich doch nicht ganz fit, aus einem kurzen schläfchen wird bei mir ein schlaf nachmittag, aber was solls, mein körper scheint es zu brauchen.

Eigentlich wollte ich nachmittags noch mal in bzw an den pool, doch ich wache zu spät auf und es dämert schon fast wieder. Meine mückenstiche erinnern mich ganz schnell an die situaton gestern und ich beschließe lieber im zimmer zu bleiben. Immerhin hat mich heute morgen auf der tour irgendwas an der hand gebissen, die langsam anfängt anzuschwellen.

Ich warte noch bis 18 uhr um zu duschen…scheinbar wird die pipe heute aber nicht rechtzeitig eingeschalten also dusche ich einfach ganz afrikanisch mit dem eimer. Im anschluss gehe ich noch schnell an die rezeption und bezahle alles, da wir am nächsten morgen bereits um 4 uhr mit dem bus zurück fahren müssen.

Im anschluß geht es noch zum „abendessen“- für mich gibt es leider nur plain rice mit ein bischen ketchup…sicher ist sicher…bei der langen busfahr morgen will ich meinen magennicht zum feind haben. Tb geht schon bald ins zimmer – ich bleibe mit den anderen beiden noch etwas am pool sitzen und lasse mich schließlich doch noch zu einem bierchen überreden. Bin mir zwar nicht so sicher ob das für meinen magen so taiglich ist, aber wenigstens kann ich bestimmt gut schlafen ;-)

Wir quatschen noch eine ganze weile, um 22h mach ich mich dann mal richtung zimmer auf, ich will schließlich noch schnell packen und die nacht ist kurz. Packen, duschen, zähneputzen, super sache, lisa ist hell wach – was ne überraschung, ich hab ja auch den ganzen tag geschlafen ;-) ich lese noch etwas und fahre dann doch irgendwann ins land der träume.

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Eine Antwort auf Mole Nationalpark

  1. Silvia sagt:

    Ich bin schon so auf die Fotos gespannt :)

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