letzte stoffe kaufen & fufu machen

Montag, 11.10.2010
Montag wird erstmal ausgeschlafen da wir doch nicht nach tafi fahren (mal wieder ne planänderung ;-) ). Tbs cousine kommt und macht mir lecker rührei zum frühstück – TB kauft noch frisches weißbrot und ich freu mich wie ein schneekönig ?

Nach der stärkung am morgen machen wir und auf zum markt (Montag & freiitag ist hier in hohoe markttag, falls ich das noch nicht erwähnt habe), ich will noch ein paar stoffe kaufen und das flair auf dem markt genießen.

Welch ein wunder, ich werde natürlich fündig und bin irgendwann völlig im kaufrausch ;-) – zum glück (zumindest für meinen geldbeutel) ist es mal wieder sehr heiß und wir sind recht schnell müde bzw fertig und machen uns auf den heimweg.

So ein mist, zuhause stelle ich fest, dass der eine stoff voll die flecken hat…also wieder zurück und umtauschen. Gehe zwar nicht wirklich davon aus, dass das klappt aber TB besteht darauf, dass wir es versuchen. Und siehe da sie geben mir einfach den anderen teil des stoffes in der gleichen größe ?

Ab geht es wieder richtung heimat…auf dem weg gleich noch kurz bei der schneiderin vorbei – hm doof, sie hat zu. Also doch später noch mal hin schauen ;-) daheim schnell umpacken und dann ab in die stadt zur augenklinik, dort muss ich noch schnell die brillenhülle von meiner gast mutter abholen. Im anschluß schauen wir noch nach einer neuen jeans für TB und dann wieder heim.

Die familie bzw die frauen sind am fufu kochen…sie rufen mich herbei ob ich nicht etwas zuschauen möchte. Die kochbananen und die kasawa wurzel sind schon gekocht. Sie geben mir ein stück kasawa zum probieren – es schmeckt ähnlich wie kartoffen nur etwas mehliger. Dann geht es los, in einem großen, auf dem boden stehenden holzgefäß werden einige stücke der gekochten kasawa wurzel hineingelegt, diese werden dann mir einem langen holzstampfer zerkleinert und langsam durch verschiedene stampf und drehbewegungen des holzes zu einem einheitlichen brei zerkleinert. Gegen ende hin stampf eine frau, die andere wendet die am rand befindliche masse mit der mit wasser angefeuchteten hand flink in die mitte.

Dann bin ich an der reihe…erst die stückchen zerkleinern und dann immer mehr stampfen…bis zu einem gewissen punkt bin ich wohl eine hilfe, dann werde ich wieder abgelöst…zum glück, meine arme tun langsam weh, das ist echt sau anstrengend. Ich darf kurz pause machen.

Im zweiten schritt wird aus den bereits abgekochten kochbananen ebenfalls eine breiartige masse nach dem gleichen vorgehen gemacht. Anschließend werden ein teil der kasawa masse mit einem teil ser plantain masse in einen der holzbottiche gegeben und weiter geht das lustige stampfen ganz nach dem motto aus 2 mach 1.

Jetzt bin auch hich wieder an der reihe. Ich fange an zu stampfen…versuche es zumindest…runter geht ja aber der holzstab lässt sich schier nicht wieder nach oben ziehen, da die masse super klebrig ist. Ich gebe mein bestes doch habe ständig angst, dass ich der frau die den bottich hält und mit der immer wieder angefeuchteten hand zwischenrein langt und den „teig“ vom rand in die mitte klappt. Immer wieder stocke ich, da ich echt angs um ihre hand habe. Sie erklären mir, dass ich immer im rhythmus in die mitte stampfen muss, alles andere koordiniert sie dann. Ich gebe mein bestes und es klappt – kurz zumindest….das ist echt hammer anstrengend! Eins ist in jedem fall klar, wenn man das ein, zwei mal pro woche für die family zubereitet braucht man definitiv keinen sport mehr ;-)

Mein einsatz trägt mal wieder zur unterhaltung des ganzen hauses bei…ich bin völlig konzentriert und gleichzeitig verausgabt so dass ich’ erst gar nicht merke, dass mal wieder sämtliche handys und kameras auf mich gerichtet sind…alles wird genau dokumentiert …

Dann kommen zum glück die letzen kinder um sich für die versicherung zu registrieren, also werde ich abgelöst ;-) schließlich wollte ich nicht aufgeben ;-) nachdem die bilder gemacht sind und alle daten erfasst, machen wir uns auf den weg zur schneiderin. Sie ist da und ich wähle die schnitte für die letzten klamotten aus. Anschließend fahren wir noch kurz zu meiner gastfamilie und bringen die brillenhülle dort vorbei.

Nachdem ich TB gebeten habe, dass wir mal wieder unseren mixed food evening machen, da ich banku nicht so wirklich mag und uns bis jetzt noch keiner gefragt hat ob wir mitessen wollen (was sie aber sicherlich tun, wenn wir ohne was zu essen heim kommen) kaufen wir auf dem heimweg gleich noch was zu essen.

Nach einer ordentlichen freßnarkose bewegen wir uns noch mal etwas nach draußen und besprechen noch mal einiges bezüglich meines vorhabens in tafi und quatschen über diverse sachen (wie beispielsweise vererbung oder familienzugehörigkeit – natürlich ghana vs. Deutschland – das fange ich hier jetzt nicht an, das ist einfach zu kompliziert). Gegen 1 reicht es dann mal und wir gehen ins bett.

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